Rettungsdienst: Führungsstil in Stress- und Notfallsituationen

Der Rettungsdienst mit all seinen Stress- und Notfallsituationen ist ein schwieriges Umfeld für richtige Führung von Mitarbeitern. Dabei sind gerade in diesem Berufszweig die Arbeitnehmer auf eine starke Führung angewiesen. Führungskräfte hingegen fühlen sich häufig in emotionalen Momenten überfordert. Wir zeigen ihnen auf, worauf es bei der Personalführung ankommt.

Fachliche und persönliche Personalführung unterscheiden

Bei der Personalführung im Rettungsdienst müssen Sie stets zwei Komponenten beachten. Zunächst ist dies die Aufgabe des Team-Leaders, der die Vorgehensweise im Einsatz plant und die erforderlichen Maßnahmen koordiniert. Hierbei steht das fachliche Wissen im Vordergrund und es ist die leichtere Komponente der Personalführung. Diesen Teil bewältigt jeder gute Notfallsanitäter mit ausreichender Berufserfahrung. Komplizierter wird das Verhältnis zwischen dem Vorgesetzten und seinen Mitarbeitern, wenn es um die persönliche Personalführung geht. Hierbei stehen das Personalmanagement und die persönliche Betreuung der Mitarbeiter im Vordergrund.

Klare Ansagen in Notfallsituationen und Vorbild sein

Die fachliche Personalführung erfordert von ihnen als Führungskraft eine klare und sachliche Art, die Anweisungen zu geben. Notfälle sind unübersichtliche Situationen, in der Hektik und Emotionen die Lage bestimmen. Sie als Führungskraft sollten daher mit klaren und einfachen Ansagen die Geschicke lenken. Scheuen Sie sich daher nicht vor deutlichen Befehlen, nehmen dabei Hinweise aus deiner Mannschaft aber stets ernst und halten den Teamgedanken aufrecht. Außerdem sollten Sie selbst als Vorbild fungieren. Argieren Sie dabei in stressigen Situationen als Ruhepol und verfallen nicht selbst in Hektik.

Persönliches zulassen

Abseits der Einsatzorte ist ein völlig anderer Führungsstil gefordert. Der Einsatz in Notfällen kann Mitarbeiter emotional stark belasten, weshalb sie zurück in der Dienststelle einen verständnisvollen Führungsstil erwarten. Als gute Führungskraft erkennen Sie die Sorgen und das persönliche Befinden ihrer Einsatzkräfte. Zeigen Sie Verständnis und holen Sie emotional angeschlagene Mitarbeiter ab. Verständnis ist in dem Fall kein Zeichen von Schwäche, sondern kann als Vertrauen angesehen werden und letztendlich in Motivation münden. Wenn Sie jedoch merken, dass die Mitarbeiter ihre Gutmütigkeit ausnutzen, müssen Sie die gegebenen Freiräume wieder eingrenzen.

Stil in Stresssituationen beibehalten

Eine gesunde Mischung aus Verständnis für Emotionen und klaren Ansagen an Einsatzorten ist der ratsame Weg für eine gute Personalführung. Doch gerade in Stresssituationen sind die Prinzipien für den eigenen Führungsstil schnell vergessen. In diesen Momenten ist Gelassenheit gefragt, um den Führungsstil beizubehalten. Ein guter Plan hilft dabei, gelassen zu bleiben. Verschaffen Sie sich deshalb einen schnellen Überblick und kümmern Sie sich zuerst um die wichtigen Dinge. Lassen Sie sich hierbei nicht ablenken und kommunizieren Sie immer deutlich an ihr Team.