Gesundheitsprävention durch Fitness für Notfallsanitäter

Sozial, rund um die Uhr einsatzbereit, gut gelaunt und durchtrainiert: So stellen sich viele den klassischen Retter vor. Wer jedoch hinter die Kulissen der Notfallversorgung schaut, dem fällt schnell auf, dass im harten Schichtbetrieb gesunde Mahlzeiten und das aktive Ausüben von Sport häufig auf der Strecke bleiben. Auch wenn sich einige Faktoren, wie psychische Belastungen, das Tragen schwerer Lasten, Schlafunterbrechung oder unregelmäßiges Essenszeiten infolge spontaner und intensiver Einsätze nicht beseitigen lassen, so können Notfallsanitäter im Rettungsdienst vielen körperlichen Herausforderungen mit folgenden Fitnesstipps begegnen.

Gezieltes Aufwärmen vor Dienstbeginn

Jeder weiß, dass der Körper vor einer sportlichen Aktivität aufgewärmt werden muss. Verschiedene Tätigkeiten im Rettungsdienst, wie das Tragen von Verletzten oder Reanimationen sind körperlich ungeheuer anstrengend, viel mehr als normales Sporttreiben. Deshalb ist es empfehlenswert, den Organismus vor Schichtbeginn auf „Betriebstemperatur“ hochzufahren. Einige Kniebeugen, große Armbewegungen und Dehnübungen, beispielsweise unmittelbar nach dem Fahrzeugcheck, wärmen die Muskulatur, Sehnen und Bänder auf, steigern deren Leistungsfähigkeit und senken das Verletzungsrisiko.

Pausengestaltung mit Bewegung

Um Beschwerden durch einseitige Belastungen vorzubeugen, sollte sich jeder, der im Rettungsdienst tätig ist, mindestens 30 Minuten täglich aktiv bewegen. Die Intensität sollte so dabei hoch sein, dass deine Atmung spürbar schneller wird und du ins Schwitzen gerätst. Das lässt sich in aller Regel zwischen den Einsätzen beim Tischtennis-, Volleyball-, Basketball-, Federball- oder Fußballspielen sehr gut realisieren. Alternativ eignet sich auch ein straffer Spaziergang oder lockeres Traben um die Rettungswache. Im Optimum gibt es bei ihrem Arbeitgeber sogar einen eigenen Fitnessraum.

Präventives Fitnessprogramm

Spezielle, auf Notfallsanitäter und Pflegekräfte zugeschnittene Sportkurse sind eine hervorragende Möglichkeit, den nachhaltig Körper auf belastende Situationen vorzubereiten. So sprechen beispielsweise spezielle Rückenschulkurse genau jene Muskelgruppen an, die im Rettungsdienst besonders beansprucht werden. Viele Wachen arbeiten diesbezüglich eng mit Präventionstrainern oder Fitnessstudios zusammen und bieten ihren Mitarbeitern dienstplangerechte Sonderkonditionen an. Nachfragen lohnt sich!

Arbeitshilfen nutzen

Um ihre persönliche Fitness möglichst lange zu erhalten und den Körper vor vorzeitigem Verschleiß und Verletzungen zu schützen, sollten Sie sämtliche Hilfsutensilien, die ihr Arbeitgeber anbietet, wie Rollbretter, Tragetücher etc. unbedingt nutzen. Wann immer die Möglichkeit besteht, sollten sich mehrere Rettungssanitäter am Retten, Bergen, Tragen oder Umlagern von Patienten beteiligen. Auch ein ausgeglichenes Lastenverhältnis bezüglich rechter und linker Hand schont den Bewegungsapparat, allen voran ihren Rücken.