Schnell, gesund und lecker – diensttaugliche Ernährung im Rettungsdienst

Packung aufreißen und ab damit in die Mikrowelle! Was praktisch klingt, ist in den meisten Fällen ungesund. Es geht auch anders. Ausgewogene, gesunde Ernährung im herausfordernden Schichtdienst ist auch dann möglich, wenn es schnell gehen muss. Wir haben 6 Praxistipps für die Ernährung im Rettungsdienst zusammengestellt.

Essfallen im Rettungsdienst

Um bei unregelmäßigen, körperlich und psychisch belastenden Diensten leistungsfähig zu bleiben, muss der Körper in regelmäßigen Abständen mit allen erforderlichen Nährstoffen versorgt werden. Dies steht im krassen Gegensatz zur gängigen Praxis in deutschen Notfallstationen und Rettungswachen. Häufig gibt’s hier zu Dienstbeginn eine Art Frühstück und wenn zwischendurch Zeit ist, eine üppige Mahlzeit, die den Hunger bis Dienstende vertreiben soll. Hinzu kommt, dass Mahlzeiten oft von Einsätzen unterbrochen werden, sodass die Chipstüte, die Currywurst oder das Stück Kuchen als Lückenbüßer herhalten. Die Folgen: Viele Einsatzkräfte fühlen sich nicht fit, leiden an Übergewicht und laufen Gefahr, über kurz oder lang selbst an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu erkranken.

Vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung unter schwierigen Bedingungen ist möglich!

Auch bei Schichtarbeit sollten die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beachtet werden. Um den besonderen Belastungen im Rettungsdienst Rechnung zu tragen, ist es sinnvoll, dass die Mahlzeiten sowohl für den warmen als auch kalten Verzehr geeignet sind. Schwerverdauliche Speisen und große Mengen auf einmal sind hingegen zu meiden.

6 Praxistipps für die Ernährung im Rettungsdienst

  1. Essen Sie möglichst regelmäßig! Falls es sich einrichten lässt, ist eine kleine Mahlzeit alle drei bis viel Stunden ideal.
  2. Bereiten Sie ihr Essen vorab selbst zu! Das Stichwort heißt „Meal Prep„. Dabei geht es um nichts anderes, als dass Sie ihre Lieblingsgerichte mit gesunden Zutaten in größeren Mengen vorkochen und in kleinen Portionen einfrieren. Diese können Sie entweder auf die Rettungswache mitnehmen oder nach Schichtende zu Hause essen.
  3. Achten Sie auf einen ausgewogenen Nährstoffmix: ihre Hauptmahlzeit besteht idealerweise aus einer hochwertigen Eiweißquelle, wie Fleisch, Ei oder Quark, einer großen Portion Gemüse, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten, wie Vollkornnudeln, Reis oder Vollkornbrot.
  4. Während der Nacht gibt es grundsätzlich kein großes Essen, sondern leichte Kost, wie Suppe, einen Salat oder ein belegtes Brot.
  5. Falls es wieder turbulent zugeht und Sie nicht zum Essen einer vollständigen Mahlzeit kommen, greifen Sie bitte zu gesunden Snacks, wie vorbereiteten Obst- und Gemüsestückchen, einer Banane, einem Apfel, einem Becher Joghurt, Nüssen oder Trockenfrüchten.
  6. Falls Sie und ihre Kollegen den Lieferservice bevorzugen, bestellen sie bitte vorrangig gesunde Gerichte, wie Wraps mit Gemüse oder Hähnchenbrustsalat.

Kaffee ja oder nein?

Ohne Koffein ist die Schicht doppelt so lang, deshalb ist Kaffee ihr bester Freund? Immerhin hilft er kurzfristig gegen aufkommende Müdigkeit. In Maßen genossen, ist dagegen nichts einzuwenden. Koffeinhaltige Energie-Drinks sollten sie jedoch strikt meiden. Wegen des enthaltenen Zuckers sind sie wahre Kalorienbomben. Was viele nicht wissen: Genügend Wasser trinken, Tees und Saftschorlen steigern ebenfalls die Konzentration. Zudem ist es für den Energiekick wichtig, wann immer es sich einrichten lässt, frische Luft und Licht zu tanken.